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Lohnt sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher?

In Zeiten steigender Energiekosten und wachsenden Umweltbewusstseins wird die Eigenproduktion von Strom für viele Menschen immer attraktiver. Für BewohnerInnen von Miet- und Etagenwohnungen, die keinen Zugang zu einer eigenen Dachfläche haben, bieten sich Balkonkraftwerke als interessante Alternative an.

Diese kleinen Photovoltaikanlagen lassen sich einfach auf dem Balkon oder der Terrasse installieren und liefern tagsüber saubere Energie. Doch hierbei stellt sich die Frage: Was passiert mit dem überschüssigen Strom, der nicht sofort genutzt werden kann?

Eine mögliche Lösung ist eine Solarbatterie, die den tagsüber erzeugten Sonnenstrom für den späteren Gebrauch speichert. Mit einem solchen Solarspeicher lässt sich der Eigenverbrauch maximieren, da der gespeicherte Strom abends genutzt werden kann, wenn der Bedarf höher ist. Der folgende Artikel beleuchtet die Vorteile und Kosten eines Balkonkraftwerks mit Speicher und geht darauf ein, für wen sich diese Investition wirklich lohnt.

Warum ist eine Batterie für das Balkonkraftwerk sinnvoll?

Das Ziel einer Installation eines Speichers für das Balkonkraftwerk ist es, den Anteil am Eigenverbrauch zu erhöhen, sodass weniger Strom aus dem Netz bezogen werden muss. Dies bringt vor allem für BewohnerInnen von Mietwohnungen Vorteile, da die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz reduziert wird. Ein Balkonkraftwerk mit Speicher Test zeigt auf, dass Haushalte mit Speicherlösungen besser von ihrer Mini-PV-Anlage profitieren als solche, die ein Balkonkraftwerk ohne Batterie betreiben.

Unterschiedliche Verlaufskurven von Stromproduktion und Stromverbrauch im Haushalt

Die Stromproduktion ist um die Mittagszeit am größten, während der Stromverbrauch in den meisten Haushalten oft erst abends ansteigt. Diese unterschiedlichen Verlaufskurven führen dazu, dass ohne einen Speicher ein Großteil der erzeugten Energie ungenutzt ins Netz eingespeist wird, anstatt direkt im eigenen Haushalt verbraucht zu werden.

Mit einer Batterie kann der tagsüber produzierte Strom auch am Abend verwendet werden, wenn der Bedarf seine Spitzen erreicht. Dadurch wird der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms deutlich gesteigert, was zu einer spürbaren Ersparnis bei den Stromkosten führt.

Unterschiedliche Verlaufskurven von Stromproduktion und Stromverbrauch im Haushalt

Welche Kapazität sollte ein Speicher aufweisen?

Die benötigte Kapazität eines Speichers hängt vom täglichen Stromverbrauch und der erzeugten Solarstrommenge ab. Für Balkonkraftwerke reicht nach Meinung von Moritz P. Wagner, dem verantwortlichen Redakteur bei homeandsmart, häufig eine Speicherkapazität von 0,5 bis 1,5 kWh. Homeandsmart ist das größte deutschsprachige Verbraucherportal für modernes Wohnen.

Diese Größenordnung ermöglicht es, den typischen Haushaltsstrombedarf für mehrere Stunden zu decken, ohne dass teure und große Batteriesysteme erforderlich sind. Die Kapazität sollte so gewählt werden, dass sie dem individuellen Bedarf entspricht und in Mietwohnungen ohne großen Platzbedarf installiert werden kann.

Funktionsweise eines Speichers für ein Balkonkraftwerk

Ein Speicher arbeitet im Prinzip als Puffer, der den überschüssigen Solarstrom „zwischenlagert“. Sobald die Photovoltaikanlage mehr Strom produziert, als direkt im Haushalt verbraucht wird, wird die überschüssige Energie anstatt ins öffentliche Netz in die Batterie geleitet.

Dieser gespeicherte Strom kann später bei Bedarf abgerufen werden, etwa wenn die Sonneneinstrahlung nachlässt oder der Verbrauch abends ansteigt. Dadurch wird der Bezug von Netzstrom minimiert, was nicht nur Kosten spart, sondern auch den Anteil an selbst verbrauchtem, umweltfreundlichem Solarstrom erhöht.

Worauf sollten VerbraucherInnen achten?

Beim Kauf eines Speichers sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. VerbraucherInnen sollten auf eine Kapazität achten, die ausreichend für den eigenen Bedarf ist. Zudem sind die Effizienz und Lebensdauer des Akkus entscheidend.

Wichtig ist es, ein System zu wählen, das sowohl zur Größe der Photovoltaikanlage passt als auch langfristig zuverlässig und wartungsarm arbeitet. Wer die Anschaffungskosten optimieren möchte, sollte überdies mögliche Förderungen und Steuervergünstigungen prüfen.

Kann man einen Speicher nachrüsten?

Ja, ein Speicher kann in vielen Fällen auch nachträglich an ein bestehendes Balkonkraftwerk angeschlossen werden. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass der Speicher kompatibel mit dem vorhandenen System ist und dass gegebenenfalls ein Fachmann für die Installation hinzugezogen wird.

Zahlreiche Hersteller bieten modulare Systeme an, die sich flexibel erweitern lassen, was vor allem in Mietwohnungen und bei kleineren Flächen von Vorteil ist. Das Nachrüsten eines Speichers ist eine beliebte Option für alle, die zunächst mit einem reinen Balkonkraftwerk starten und später auf eine Speicherlösung erweitern möchten.

Wie viel kostet ein Batteriespeicher für Balkonkraftwerke?

Wie viel kostet ein Batteriespeicher für Balkonkraftwerke?

Die Kosten eines Batteriespeichers variieren je nach Kapazität, Akkutyp und Hersteller. Kleinere Speichersysteme für Balkonkraftwerke beginnen bei etwa 500 Euro, hochwertige und leistungsstärkere Modelle können jedoch nach der Expertise von David Wulf, dem Gründer der homeandsmart GmbH, bis zu 1.500 Euro kosten.

Die Ausgaben amortisieren sich meist über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren, abhängig von der Ersparnis beim Stromverbrauch und den Fördermöglichkeiten. Für viele BewohnerInnen von Mietwohnungen kann sich eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse lohnen, um die Investition zu planen.

Vor- und Nachteile einer Speicherlösung beim Balkonkraftwerk

  • Vorteile:
    • Erhöhte Unabhängigkeit: Die Speicherung von überschüssigem Strom ermöglicht eine flexible Nutzung, auch abends oder bei wenig Sonne.
    • Kosteneinsparung: Durch höheren Eigenverbrauch werden die Stromkosten gesenkt.
    • Umweltschutz: Die stärkere Nutzung von Solarstrom reduziert den CO₂-Ausstoß.
    • Flexibilität: Die Nutzung kann flexibel an Verbrauchszeiten angepasst werden.
    • Nachhaltigkeit: Längere Nutzungsdauer des Balkonkraftwerks bei reduzierter Netzeinspeisung.
  • Nachteile:
    • Hohe Anschaffungskosten: Die Investition in einen Speicher ist kostenintensiv.
    • Längere Amortisationszeit: Der Speicher kann die Zeit bis zur Rentabilität verlängern.
    • Platzbedarf: Je nach Kapazität kann der Speicher zusätzlichen Platz beanspruchen.
    • Technische Kompatibilität: Nicht alle Balkonkraftwerke sind problemlos nachrüstbar, was die Auswahl einschränkt.

Fazit – ist eine Speicherlösung sinnvoll?

Ein Balkonkraftwerk mit Speicher ist eine umweltfreundliche und zukunftsorientierte Investition, die sich besonders für Haushalte lohnt, die in ihrer Wohnung abends einen höheren Strombedarf haben.

Ein Speicher ermöglicht es, den erzeugten Solarstrom flexibler zu nutzen und die Abhängigkeit vom öffentlichen Netz zu verringern. Die höheren Anschaffungskosten machen den Kauf eines Speichers jedoch zu einer Entscheidung, die gut überdacht sein sollte.

Für BewohnerInnen von Mietwohnungen stellt ein Balkonkraftwerk mit Speicher eine einfache und platzsparende Möglichkeit dar, aktiv an der Energiewende teilzunehmen und Stromkosten zu sparen.

Langfristig profitieren die NutzerInnen nicht nur finanziell, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Gerade in städtischen Gebieten, wo größere Photovoltaikanlagen kaum realisierbar sind, bietet sich das Balkonkraftwerk mit Speicher als attraktive Lösung an.

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