Frauen sind in der Immobilienbranche unterrepräsentiert. Das gilt für alle Unternehmen von der Baubranche bis zum Facility-Management. Je weiter es an die Spitze dieser Firmen geht, desto weniger Frauen sind prozentual zu finden.
Auch bei privaten Investoren ist der Frauenanteil gemessen am Eindruck auf diversen Events, Messen Kongressen und Fachveranstaltungen deutlich von einer Parität entfernt. Dabei können Frauen wie Männer von Immobilien profitieren – der Erfolg beispielsweise bei Investitionen ist nicht vom Geschlecht abhängig. Doch wie funktioniert das im Detail?
Immobilieninvestitionen komprimiert erklärt
Frauen gelten gemeinhin als umsichtige Investorinnen. Anders als Männer scheuen Sie allzu große Risiken. Wer gern sicher investieren möchte, findet gerade im Bereich der Immobilien eine spannende Möglichkeit, mit wenig Eigenkapital einen großen Vermögenswert aufzubauen. Denn „Betongold“ gilt als relativ sicher und hat über die Jahrzehnte meistens an Wert gewonnen. Besonders lukrativ ist ein Investment in Wohnimmobilien.
Die Hebelwirkung: So erzielen Frauen mit wenig Kapital eine große Rendite
Die Rechnung ist einfach und seit Jahrzehnten von Privatleuten am Immobilienmarkt erprobt: Als Investorin kauft die Frau mit geringem Eigenkapital von rund 15 bis 20 Prozent eine vermietete Immobilie.
Nach Abbezahlen des Darlehens gehört die Immobilie ihr – also auch die übrigen 80 bis 85 Prozent des am Kaufpreis gemessenen Wertes. Soweit unterscheidet sich der Kauf nicht von einem Kauf für Selbstnutzung. Aber nun kommt der Unterschied – und der spannende Teil.
Cashflow und Vermögenszuwachs
Die Darlehenskosten und erforderlichen Rücklagen finanziert die Investorin über die Miete, die Betriebskosten über eine Mieterumlage. Dabei gilt die einfache Rechnung: Die laufenden Kosten inklusive Darlehensraten und Rücklagen müssen niedriger sein als die Mieteinnahmen. Dann bleibt jeden Monat ein gewisser, von der Immobilie abhängiger Betrag als Cashflow – nach Steuer – zur freien Verfügung übrig.
Das heißt vereinfacht gesagt: Die Mieter bezahlen langfristig den Kauf der Immobilie. Kauft die Investorin beispielsweise eine Immobilie für 250.000 Euro und hat nur 50.000 Euro Eigenkapital, steigert Sie Ihr Vermögen so nach Rückzahlung des Darlehens um ganze 400 %. Das ist eine enorme Hebelwirkung, zu der in der Regel noch eine zu erwartende Wertsteigerung hinzukommt.
Nicht zuletzt ändert sich auch der Cashflow. Denn fallen die Kreditraten weg, bleibt von den Mieten mehr Einkommen übrig. Dieses Passiveinkommen macht diese Investitionsform auf Dauer so interessant.
Der Faktor Zeit ist entscheidend
Wichtig: Um den vollen Vermögenszuwachs zu erzielen, ist Zeit erforderlich. Denn die Rückzahlung des Darlehens dauert viele Jahre. Aber schon nach Rückzahlung eines größeren Anteils ergibt sich bei einem vorzeitigen Verkauf abzüglich der Kreditablöse ein enormer Gewinn.
Übrigens lässt sich das im gewissen Umfang skalieren. Zum einen kann das Eigenkapital auf mehrere kleine Immobilien aufgeteilt werden. Diese Streuung senkt das Risiko. Zum anderen kann die Investorin eine teilweise abbezahlte Immobilie als Sicherheit für weitere Investitionen nutzen. So entsteht nach und nach ein ganzes Portfolio, das durch laufende, passive Einnahmen ein angenehmes Leben ermöglicht.
Der Gewinn liegt im Einkauf: günstige Preise und niedrige Kaufnebenkosten
Es gibt eine Grundregel für eine gute Investition: Der Gewinn liegt im Einkauf. Diese alte Weisheit trifft ganz besonders auf Immobilien zu.
- Zum einen bedeutet ein niedriger Marktpreis ein größeres Wertsteigerungspotenzial.
- Zum anderen bedeutet ein niedriger Preis geringere Kaufnebenkosten.
Beides reduziert die erforderliche Darlehenssumme und steigert bei einem Wertzuwachs den potenziellen Gewinn. Um das zu erreichen, sind verschiedene Vorgehensweisen sinnvoll.
- Es lohnt sich beispielsweise gezielt nach echten „Schnäppchen“ zu suchen: Voll vermietete Immobilien, die der Eigentümer schnell zu Geld machen muss oder die ein Mietsteigerungspotenzial haben.
- Ebenso ist es sinnvoll, nach provisionsfreien Angeboten zu suchen. Das sind Immobilien, die der Eigentümer ohne Beteiligung eines Maklers veräußert. Denn die Maklerkosten liegen bei bis zu 3,6 Prozent des Kaufpreises und werden in der Regel von beiden Parteien getragen. Das steigert die Kaufnebenkosten für die Investorin und nimmt dem Verkäufer Verhandlungsspielraum. Kurz: Wer provisionsfreie Immobilien ohne Makler kauft, bezahlt einen niedrigen Gesamtpreis.
- Eine weitere Option ist die Suche nach Immobilie mit Wertsteigerungspotenzial. Eine gute Lage bzw. ein boomender Standort oder eine kommende Infrastrukturverbesserung führen häufig zu höherer Nachfrage und damit zu höheren Preisen. Nach dem Kauf ist mit einem deutlichen Wertzuwachs zu rechnen.
Die Risiken eines Immobilieninvestments
Immobilieninvestments sind kein Selbstläufer. Frauen sollten aber keine Scheu haben, das Risiko zu wagen. Bei genauerer Betrachtung lassen sich nämlich viele der Risiken vermeiden.
- Immobilien in schlechter Lage haben kein oder nur geringes Potenzial. Daher sollten Frauen vor allem Objekte in attraktiven A- und B-Lagen kaufen – in größeren Städten und an besonders guten Standorten sowie in Regionen mit Bevölkerungszuwachs.
- Mangelnde Marktkenntnisse führen zu Fehleinschätzungen eines fairen Preises. Frauen sollten daher mit einem günstigen Vergleichswertverfahren den Marktpreis online prüfen. Das kostet nur wenige Euro pro Abfrage und liefert einen realistischen Kaufpreis.
- Die wirtschaftliche Entwicklung kann durch steigende Zinsen schlechte Rahmenbedingungen ergeben. Frauen sollten daher vorausschauend investieren und die Kalkulationen für jede Immobilie mit etwas Luft einplanen. Außerdem sollten Sie die Zinsentwicklung beobachten und sich günstige langfristige Zinsangebote sichern.
- Baumängel können den Wert erheblich beeinträchtigen. Frauen sollten daher einen Sachverständigen beauftragen, um vor dem Kauf die Substanz des Gebäudes zu prüfen.
- Leerstand reduziert den Cashflow und gefährdet die Darlehensrückzahlung. Frauen sollten daher nur Immobilien in Lagen kaufen, in der es eine starke Mieternachfrage gibt.
- Schlechte Energiewerte reduzieren den Wiederverkaufswert und erfordern langfristig eine Modernisierung. Schon jetzt sind in Neubauten keine Gasheizungen mehr Einsteigerinnen sollten daher auf Objekte mit guten Energiewerten achten. Diese sind zwar teurer, aber auch nachhaltiger.
Mit etwas Umsicht und Sachkenntnis lassen sich riesige Vermögenszuwächse erzielen. Wichtig ist dabei, die Immobilien und die Marktlage am Standort genau abzuklopfen. Dann lassen sich diese und ähnliche Risiken minimieren und einem Erfolg als Investorin steht nichts im Wege.
Nicht den Männern das Feld überlassen
Nach Meinung von Frauenverbänden benötigt speziell der Immobilienmarkt Diversität. Das meint zwar Jobs in den Unternehmen. Aber Frauen können auch ganz allein mit Häusern und Wohnungen erfolgreich sein: als private Investorin. Bisher suchen wenige diese Chance und überlassen Männern das lukrative Feld.
Es wird Zeit, das zu ändern und zu einem Lady-Business zu machen. Denn die Chancen auf einen erheblichen Vermögenszuwachs bedeuten auch mehr persönliche Freiheiten – und genau darum kämpfen Frauen seit Jahrzehnten.