Es gibt verschiedene Studien, die zeigen, dass Frauen und Männer sich nicht nur in der Spielauswahl, sondern auch in ihrer Motivation und Risikobereitschaft voneinander unterscheiden, wenn es darum geht, Fortuna ein wenig herauszufordern. Während Männer oft die eher risikoreichen Spiele wie Poker, Sportwetten oder Tischspiele bevorzugen, entscheiden sich Frauen häufiger für Glücksspiele, in deren Zusammenhang sie weniger Geld einsetzen können.
Typische Beispiele hierfür sind unter anderem Rubbellose, Bingo oder Spielautomaten. Auch die Grundintentionen sind häufig anders. Frauen nutzen Glücksspiele oft als eine Art emotionales Bewältigungsinstrument, wenn es darum geht, Stress zu reduzieren. Männer lieben hingegen den Nervenkitzel, das Konkurrenzdenken oder den Wunsch nach Anerkennung.
Die folgenden Abschnitte zeigen, wie sich Menschen mit Hinblick auf den Wunsch, den richtigen Tipp abzugeben und das große Geld zu machen, unterscheiden können.
Soziale Einflüsse und Stigmatisierung: Spieler sind männlich! Oder doch nicht?
Wer an den „typischen Spieler“ denkt, denkt meist immer noch an einen Mann. Klar interessieren sich unter anderem auch viele Frauen für die Lottozahlen von heute. In Casinos sind sie allerdings eher selten vertreten. Sie spielen oft heimlich. Dies führt unter anderem dazu, dass eine potenzielle Spielsucht bei ihnen eher später entdeckt wird.
Hier sind es unter anderem der gesellschaftliche Druck und das Schamgefühl, die die Inanspruchnahme professioneller Hilfe erschweren.
Auch das soziale Umfeld ist relevant. Männer gehen oft mit ihren Freunden in örtliche Wettbüros oder Spielhallen, während viele Frauen die Anonymität bevorzugen. Und genau diese Isolation kann dazu führen, dass problematisches Spielverhalten im sozialen Umfeld unentdeckt bleibt.
Viele Online-Casinos richten sich mittlerweile explizit an Frauen
Die Glücksspielbranche hat sich im Laufe der Zeit verändert. Viele Online-Casinos und Automatenspiele werden mittlerweile auf die weibliche Zielgruppe zugeschnitten. Details, die hierbei eine wichtige Rolle spielen, sind unter anderem:
- verspielte Designs
- emotionale Storylines
- Belohnungssysteme mit Sammelelementen.
Und vor allem im Zusammenhang mit Slotspielen zeigt sich immer wieder, dass sich die Gestaltung und Benutzerführung an emotionaler Bindung und Wiedererkennungswert orientieren und damit bei vielen Frauen voll ins Schwarze treffen.
Zu guter Letzt legen viele weibliche Spielerinnen Wert auf das Thema „Sicherheit“. Sie bevorzugen eher strukturierte, einfach zu bedienende Spieloberflächen. Denn: Hier lassen sich nicht nur die Gewinne, sondern auch etwaige Verluste besser nachhalten.
Wann fangen Männer/ Frauen an, Glücksspiele für sich zu entdecken?
Auch hier gibt es teilweise deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Oder anders: Während Männer typischerweise in jungen Jahren mit dem Glücksspiel beginnen, lassen sich weibliche Spielerinnen oft etwas mehr Zeit – manchmal spielen sie nicht nur, um sich die Zeit zu vertreiben, sondern, weil sie sich aufgrund eines Schicksalsschlags, wie zum Beispiel einer Trennung, auf der Suche nach einem Ausgleich befinden.
Auffällig ist hierbei auch, dass Frauen oft intensiver spielen, wenn emotionale Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Ausnahmen gibt es natürlich immer.
In jedem Fall gilt es, zu berücksichtigen, dass eventuelle Erfolge hier nur temporärer Natur sind. Dieser Aspekt wird oft von Männern ausgeklammert, die der Meinung sind, durch strategisches Denken oder mathematisches Verständnis das Spiel beherrschen zu können.
Zugänge zu Hilfsangeboten: Wichtig, aber oft unterschätzt
Obwohl sich immer mehr Frauen für das Thema „Glücksspiel“ begeistern können, sind viele Präventions- und Therapieangebote eher auf männliche Spieler ausgelegt. Betroffene Frauen fühlen sich hiervon eher wenig angesprochen und neigen dazu, ihre Situation zu verharmlosen.
Erst in den letzten Jahren wurde etwas eingehender untersucht, dass spielsüchtige Frauen andere Bedürfnisse haben – und andere Gründe, überhaupt zu spielen.
Glücklicherweise haben schon jetzt einige Anbieter bzw. Einrichtungen reagiert. Sie bieten geschlechtsspezifische Therapieansätze, bei denen der Fokus eher auf emotionalen Belastungen, familiären Hintergründen oder der Kombination mit anderen psychischen Erkrankungen liegt.
Der Vollständigkeit halber, sei an dieser Stelle erwähnt, dass es schlicht nicht möglich ist, von der „klassisch weiblichen Sucht“ oder der „klassisch männlichen Sucht“ zu sprechen. Dennoch gibt es Tendenzen. Aufgrund des gesteigerten Interesses der Wissenschaft ist davon auszugehen, dass sich hier in Zukunft noch vieles verändern wird.
Gender und Glücksspiel: Eine interessante Kombination
Glücksspiele funktionieren für Frauen in vielen Punkten anders als für Männer – sowohl psychologisch als auch mit Hinblick auf soziale Komponenten. Entsprechende Unterschiede sind nicht nur „nice to know“, sondern auch wichtig, wenn es darum geht, Risiken besser zu erkennen und gezieltere Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Es gilt jedoch immer, die bereits oben erwähnten Ausnahmen im Hinterkopf zu behalten.
Ganz sicher versuchen auch viele Männer, die sich zum Beispiel schon am Anfang einer Partnerschaft in einer Beziehungskrise befinden, hin und wieder, sich beim Glücksspiel abzulenken.