Immer mehr Menschen in Deutschland fragen sich, wann und wie sie abschlagsfrei in Rente gehen können – vor allem mit 63 Jahren. Die gute Nachricht: Wer langjährig versichert ist, hat unter bestimmten Bedingungen die Möglichkeit, in Rente nach 35 Beitragsjahren zu gehen, ohne dass Abschläge von der Rente abgezogen werden.
In diesem Artikel erklären wir alles, was du wissen musst: Die Rolle deines Jahrgangs, warum Rente nach 35 Beitragsjahren Tabelle zeigt, wann du in den Ruhestand gehen kannst – mit oder ohne Abschläge.
Warum dieser Artikel wichtig ist? Weil viele Menschen durch unklare Regelungen der deutschen Rentenversicherung verunsichert sind. Wer die Regeln kennt, kann Rente nach 35 Beitragsjahren besser planen, unnötige finanzielle Einbußen vermeiden und selbstbewusst entscheiden, wann es Zeit ist, die Arbeit hinter sich zu lassen.
Rente mit 63 – Was bedeutet das überhaupt?
Die sogenannte Rente mit 63 ist eine Sonderform der Altersrente. Sie ermöglicht es langjährig Versicherten, bereits vor dem regulären Renteneintrittsalter mit 67 Jahren in den Ruhestand zu treten – entweder mit oder ohne Abschlag.
Viele Menschen glauben, dass man generell ab 63 in Rente gehen kann. Doch so einfach ist es nicht. Der tatsächliche Renteneintritt hängt vom Geburtsjahrgang ab und davon, ob man 35 oder 45 Beitragsjahre vorweisen kann. Die deutsche Rentenversicherung unterscheidet hier genau zwischen verschiedenen Gruppen von Versicherten.
Wer bereits mit 63 Jahren in Rente gehen möchte, muss sich darauf einstellen, dass Abschläge von der Rente abgezogen werden – es sei denn, man gehört zur Gruppe der besonders langjährig Versicherten.
Langjährig versichert: Was zählt zu den 35 Beitragsjahren?
Um als langjährig versichert zu gelten, brauchst du mindestens 35 Beitragsjahre. Diese setzen sich zusammen aus:
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Zeiten mit Pflichtbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung
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Kindererziehungszeiten
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Pflegezeiten
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Zeiten der Arbeitslosigkeit (unter bestimmten Bedingungen)
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Schul- und Ausbildungszeiten (teilweise anrechenbar)
Die Berechnung der 35 Jahre erfolgt durch die deutsche Rentenversicherung. Wichtig: Nicht alle Zeiten zählen vollständig – deshalb lohnt sich ein individueller Rentencheck.
Wenn du wer 35 Jahre lang eingezahlt hast, kannst du Rente nach 35 Beitragsjahren beantragen. Doch Vorsicht: Ein Anspruch auf eine abschlagsfreie Rente mit 63 ergibt sich daraus nicht automatisch – es kommt auf den Jahrgang an.
Rente nach 35 Beitragsjahren Tabelle: Jahrgang entscheidet
Ob du abschlagsfrei mit 63 in Rente gehen kannst, hängt maßgeblich von deinem Geburtsjahr ab. Für die Jahrgänge 1949 bis 1963 galten noch andere Regelungen. Wer 1964 oder später geboren ist, für den liegt das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren.
Für besonders langjährig Versicherte mit 45 Jahren in die gesetzliche Rentenversicherung verschiebt sich die Möglichkeit zum abschlagsfreien Eintritt zwar auch, aber meist nur leicht.
Beispiel:
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Jahrgang 1959 kann mit 64 Jahren und 2 Monaten ohne Abschläge in Rente gehen
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Jahrgang 1964 oder später: erst mit 65 Jahren abschlagsfrei in Rente
Wie du siehst: Der Jahrgang bestimmt maßgeblich, wann und wie du in Rente gehen kannst – siehe Tabelle unten.
Die große Tabelle: Wann du abschlagsfrei in Rente gehen kannst?
Die folgende Tabelle zeigt, wann du mit oder ohne Abschläge in Rente gehen kannst, abhängig von deinem Jahrgang und der Anzahl der Beitragsjahre:
Jahrgang | Abschlagsfrei ab | Frühestens mit Abschlag | Max. Abschlag |
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1958 | 64 + 0 Monate | 63 | 10,8 % |
1960 | 64 + 4 Monate | 63 | 12 % |
1964 | 65 + 0 Monate | 63 | 14,4 % |
Tabelle oben gilt für langjährig Versicherte mit 35 Beitragsjahren. Wer mit 63 statt mit 67 in Rente gehen möchte, muss also je nach Jahrgang deutliche Abschläge in Kauf nehmen.
Was passiert bei einem vorzeitigen Renteneintritt?
Ein vorzeitiger Renteneintritt ist grundsätzlich möglich, aber mit finanziellen Nachteilen verbunden. Pro Monat, den du vor der Regelaltersgrenze in Rente gehen willst, wird dir 0,3 Prozent von deiner Rente abgezogen – dauerhaft.
Wer z. B. mit 63 Jahren in Rente gehen möchte, obwohl das reguläre Alter bei 67 Jahren liegt, muss also 14,4 Prozent Abschlag hinnehmen. Bei einer Rente von 1.000 Euro sind das 144 Euro monatlich weniger – und zwar lebenslang.
Wer früher Rente beziehen will, sollte sich daher genau ausrechnen lassen, wie hoch die Abschläge wären und ob sich ein späterer Einstieg nicht finanziell mehr lohnt.
Rente nach 35 oder 45 Jahren – wo liegt der Unterschied?
Bei der Rente wird unterschieden zwischen:
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Rente nach 35 Beitragsjahren (für langjährig Versicherte)
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Rente nach 45 Beitragsjahren (für besonders langjährig Versicherte)
Nur wer mindestens 45 Jahre eingezahlt hat, kann mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen – vorausgesetzt, der Jahrgang lässt das zu.
Die Versicherungszeit von 45 Jahren umfasst neben Beitragszeiten auch bestimmte Anrechnungszeiten. Wer 45 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, hat also klare Vorteile gegenüber denen mit nur 35 Beitragsjahren.
Wie hoch sind die Abschläge bei der Rente mit 63?
Die Abschläge mit 63 Jahren hängen von deinem Renteneintrittsalter und deinem Jahrgang ab. Hier ein Beispiel:
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Renteneintritt mit 63 Jahren statt mit 67 = 48 Monate früher
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Pro Monat 0,3 % Abschlag → 48 x 0,3 = 14,4 % Abschlag
Bei einer monatlichen Rente von 1.677 Euro bedeutet das: 241 Euro weniger im Monat, also 1.436 Euro Rente. Über die Jahre gerechnet eine deutliche Einbuße.
Fazit: Wer mit 35 Beitragsjahren bei 67 regulär in Rente geht, vermeidet Abschläge, während wer mit 63 in Rente gehen möchte, Abschläge hinnehmen muss – außer bei 45 Versicherungsjahren.
Rente nach 35 Beitragsjahren Tabelle: Altersrente für langjährig vs.
Die Altersrente für langjährig Versicherte bekommst du mit mindestens 35 Beitragsjahren – allerdings frühestens mit 63 Jahren und nur mit Abschlägen.
Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte hingegen gibt es bei 45 Beitragsjahren. Diese ermöglicht einen abschlagsfreien Rentenbeginn – je nach Jahrgang ab 63 Jahren.
Wichtig: Für beide Gruppen gibt es gesonderte Regelungen, die sich mit jedem Jahrgang leicht verschieben. Deshalb ist es wichtig, die persönlichen Zeiten genau zu prüfen – zum Beispiel mit einem Rentenberater oder bei der deutschen Rentenversicherung.
Tipps, wie du deine monatliche Rente erhöhen kannst
Wenn du eine möglichst hohe gesetzliche Rente willst, helfen dir diese Strategien:
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Länger arbeiten: Wer über die Regelaltersgrenze hinaus arbeitet, erhält Zuschläge.
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Freiwillige Beiträge leisten: Vor allem für Selbstständige oder Zeiten ohne Pflichtversicherung.
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Kindererziehungszeiten nutzen: Pro Kind bis zu 3 Jahre anrechenbar.
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Anrechnungszeiten prüfen: Schule, Studium, Pflegezeiten.
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Hoch die Abschläge vermeiden: Warte ggf. mit dem Renteneintritt, um abschlagsfrei in Rente zu gehen.
Durch kluge Planung kannst du deine Rentenhöhe nach 35 oder 45 Beitragsjahren deutlich verbessern.
Fazit: Rente nach 35 Beitragsjahren Tabelle
Hier nochmal die wichtigsten Fakten zusammengefasst:
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Rente mit 63 ist möglich – aber meist mit Abschlägen
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35 Beitragsjahre reichen für einen Anspruch – aber nicht für Abschlagsfreiheit
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Jahrgang bestimmt, wann du abschlagsfrei in Rente gehen kannst
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Wer 45 Jahre Beiträge gezahlt hat, kann ab 63 abschlagsfrei in Rente
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Eine Tabelle zeigt, wann welcher Jahrgang ohne Abzüge in Rente gehen kann
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Pro Monat früherer Renteneintritt: 0,3 % Rente abgezogen
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Rente nach 35 beitragsjahren ist oft mit Einbußen verbunden
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Vorzeitig in Rente gehen kostet bares Geld – gut planen!
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Tipp: Lass dir deine Zeiten von der deutschen Rentenversicherung bestätigen
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Wer 35 beziehungsweise 45 Jahre nachweisen kann, hat Planungssicherheit
FAQs zu: Rente nach 35 Beitragsjahren Tabelle
Wie viel Rente bekomme ich mit 35 Arbeitsjahren?
Das hängt vom Verdienst ab. Durchschnittsverdiener erhalten ca. 1.400–1.500 € brutto nach 35 Jahren. Wer unterdurchschnittlich verdient hat, bekommt weniger.
Wie hoch ist die Grundrente nach 35 Jahren?
Maximal rund 1.250 € brutto (2025). Die Grundrente gibt’s nur bei geringem Einkommen und mind. 33 Jahren Grundrentenzeiten. Sie ist kein fester Betrag, sondern ein Zuschlag zur normalen Rente.
Welche Schlupflöcher gibt es, um mit 63 Jahren in Rente zu gehen?
Mögliche Wege:
Rente mit 63 ohne Abschläge, wenn 45 Beitragsjahre vorhanden sind.
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Teilzeit + Hinzuverdienst bis zur regulären Rente.
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Abschlagsrente mit 63 (bis zu -14,4 % Abschlag).
Welche Tricks gibt es, um früher in Rente zu gehen?
Mögliche Strategien:
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Freiwillige Beiträge zahlen, um Jahre aufzufüllen.
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Arbeitslosigkeit vor Renteneintritt (mit Plan).
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Altersteilzeit vereinbaren.
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Private Vorsorge nutzen (z. B. Rürup, Riester, ETF).