Von Gender Gap, weniger Kapital und fehlende Vorbilder sind auch 2025 weiterhin Themen, die Herausforderungen für Startups unter weiblicher Führung darstellen. Statistisch gesehen schlagen sich Gründerinnen mit ihren Startups allerdings erfolgreicher durch als Gründer.
Trotzdem hat es in diesem Jahr erstmals wieder einen Rückgang weiblicher Startups gegeben. Warum das so ist und was die Zahlen der Female Founders Monitor Studie 2025 sonst noch aussagen, haben wir genauer untersucht.
Worin zeigt sich der Erfolg von Startups unter weiblicher Führung?
Studien zufolge sind Startups unter weiblicher Führung bereits seit mehreren Jahren im Durchschnitt erfolgreicher als die Startups von Männern. Dies hat sich auch 2025 wieder beweisen können und zeigt sich als besondere Motivation für Frauen, sich an die Gründung eines Startups heranzuwagen und sich nicht von den Herausforderungen abhalten zu lassen.
Die European Startup Monitor Studie von 2025 hat veröffentlicht, dass 55% der Startups unter weiblicher Führung die ersten fünf Jahre nach der Gründung überleben, während Startups unter männlicher Führung nur bei 47% liegen.
Wir haben die Gründe untersucht, woran der bessere Erfolg auszumachen ist:
- Bessere Teamführung: Es zeigt sich, dass Frauen die besseren Fähigkeiten haben, Mitarbeiterteams aufzubauen und diese gestärkt zusammenarbeiten zu lassen. Dabei wird z.B. großer Wert auf die Diversität in den Teams gelegt, wodurch mehr Ideen und Perspektiven eingebracht werden können. Darüber hinaus steht die Mitarbeiterzufriedenheit im Fokus, was insbesondere auch die Motivation am Arbeitsplatz fördert.
- Fokus auf gesellschaftliche Schwachpunkte: Es fällt auf, dass Unternehmen von Gründerinnen ihren Schwerpunkt häufig dort legen, wo es in der Gesellschaft zu Problemen kommt. Dabei handelt es sich vor allem um soziale und ökologische Themen. Beispielsweise wird hoher Wert auf Nachhaltigkeit bei den Geschäftsmodellen gelegt, was speziell bei jüngeren Generationen auf sehr hohen Anklang stößt.
- Höhere Belastbarkeit: Frauen zeigen sich stärker, was die psychische Belastung betrifft und können dadurch auch Herausforderungen besser meistern als Männer. Sie haben die Fähigkeit, flexibel zu handeln und nicht so schnell den Kopf zu verlieren.
- Schwerpunkt auf der Stabilität des Unternehmens: Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Gründern und Gründerinnen zeigt sich darin, dass Frauen sich hauptsächlich auf die Stabilität ihres Unternehmens konzentrieren, während Männer sich permanent um das Wachstum kümmern.
Sparsamkeit bei Frühphasenfinanzierung
Die Gründung eines Startups erfordert bekanntlich auch eine gute und durchdachte Finanzierung. Und auch dieses Jahr wurde wieder belegt, dass Gründerinnen deutlich weniger Venture Capital erhalten als Gründer. Startups unter weiblicher Führung zeigen sich allerdings auch in diesem Bereich erfolgreich, indem sie unter Beweis stellen, wie man ein Startup mit Sparsamkeit und Effizienz großziehen kann.
Sie arbeiten dabei mit minimalem Kapital und nach einem Prinzip, das beinahe spielerisch wirkt. Sie kennen es z.B. aus dem Bereich der Glücksspielbranche. Bekanntlich kann man auch hier mit kleinem Einsatz Großes erreichen, wie es Spiele mit 1 Cent Einsatz zeigen, bei denen durch die Wahrnehmung kleiner Details wie Bonusfeatures am Ende der große Gewinn erscheinen kann.
Die Zahlen des Female Founders Monitor 2025 erklärt
Ein Blick auf die Kernergebnisse der Female Founders Monitor Studie 2025 macht deutlich, dass Frauen erst nach langfristigen Überlegungen und Planung den Schritt zur Unternehmungsgründung wagen, während Männer wesentlich schneller für den beruflichen Meilenstein und den Unternehmensaufbau bereit sind. Welche wesentlichen Aspekte über die Female Founders Monitor Studie geprüft worden sind, und was diese Zahlen aussagen, haben wir für Sie zusammengefasst:
| Thema | % Anteil | Erläuterung |
| Gründerinnenanteil | 18,8% | Der Anteil der Gründerinnen ist erstmals wieder gesunken, nachdem dieser die letzten 5 Jahre kontinuierlich gestiegen war. |
| Gender Gap Probleme | 87% | Die deutliche Mehrheit der Frauen sieht Schwierigkeiten bei der Unternehmensgründung in der Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. Bereits unter Studierenden zeigt sich ein wesentlicher Unterschied: Während sich 40% der männlichen Studenten eine Unternehmensgründung vorstellen können, sind gerade einmal 21 % der weiblichen Studenten zu der Idee hingezogen. |
| Venture Capital Finanzierungen | 9% | Obwohl bereits deutlich mehr Startups unter weiblicher Führung finanziert werden, fließen auch in diesem Jahr rund 91% des Kapitals in Unternehmen, die von Männern gegründet wurden. |
| Frühzeitiges Gründungsinteresse | 43% | Rund 65% der männlichen Gründer haben sich frühzeitig in ihrem Leben für ein Startup entschieden. Bei den Frauen sind es lediglich 43%, was bedeutet, dass die meisten Frauen erst später in ihrem Leben den Schritt zur Unternehmensgründung wagen. |
Top Branchen für Gründerinnen
Wir wollen auch noch einen Blick darauf werfen, in welchen Branchen weibliche Startups besonders erfolgreich und wo sie 2025 stark vertreten sind. Gewisse Branchen profitieren stark von der hohen Innovationskraft und dem Einsatz weiblicher Führungskräfte. Dies sind die Top 3 Branchen:
- Gesundheitswesen: Frauengesundheit, psychische Gesundheit und die Pflege sind wesentliche Bereiche des Gesundheitswesens, in denen Unternehmen unter weiblicher Führung für positive Trends und Innovationen sorgen.
- Bildung: In der Bildungsbranche werden mittlerweile rund 28 % der Unternehmen von Frauen geführt. Diese punkten vor allem mit psychologischen und pädagogischen Hintergründen.
- Nachhaltigkeit: Der Markt der nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen wird stark von Gründerinnen geprägt. Insbesondere Bereiche, in denen es um Plastikfreiheit und Recycling geht, stoßen auf hohen Erfolg und stammen überwiegend aus weiblich geführten Unternehmen.
Bestehende Herausforderungen für Gründerinnen
Es gibt immer mehr Organisationen und Fonds, die sich auf die Förderung weiblicher Gründerinnen fokussieren. Mit Initiativen wie “Startups for All” oder “SheEO” werden Startups unter weiblicher Führung verstärkt in den Vordergrund gerufen, vermarktet und unterstützt. Nichtsdestotrotz bleiben eine Reihe von Herausforderungen, denen sich Gründerinnen stellen müssen:
- Finanzierungsprobleme: Viele Investoren bleiben den Vorurteilen gegenüber der weiblichen Unternehmensgründung treu. Männliche Gründer gewinnen Investoren häufig aufgrund intensiver technischer Ausbildungen für sich.
- Wenige Vorbilder: Es fehlt dem Markt weiblicher Startups an Vorbildern. Frauen fühlen sich Umfragen zufolge weniger gestärkt und motiviert, da nur wenig öffentliche Vermarktung und Erfolgsgeschichten bekannt sind.
- Work-Life-Balance: Insbesondere für Mütter zeigen sich große Herausforderungen, Familie und Unternehmen miteinander zu kombinieren. Es fehlt an familienfreundlichen Geschäftsmodellen, was zu einem großen Hindernis führt.
Was lernen wir aus den Zahlen der Startups unter weiblicher Führung?
Das Thema Startups unter weiblicher Führung sorgt 2025 für gemischte Gefühle. Während auf der einen Seite positive Trends zum Vorschein kommen und sich immer mehr Erfolg bei Gründerinnen zeigt, ist der Anteil an Unternehmensgründungen von Frauen dennoch gesunken und die Herausforderungen, die das Gender Gap und Finanzierungen mit sich bringen, bleiben bestehen. Große Hoffnung für die Chancenergreifung von Gründerinnen zeigen Organisationen und Initiativen, die sich speziell für weibliche Startups einsetzen und auf mehr Aufmerksamkeit zielen.
Unterm Strich ist eindeutig klar, dass Gründerinnen großes Potenzial haben und in vielen Branchen mit ihrer hohen Flexibilität, Willenskraft und Innovationsstärke benötigt werden. Dank der Fokussierung weiblicher Startups auf wichtige soziale und ökologische Themen sehen wir eine positive Zukunft und einen wachsenden Ausgleich zwischen Männern und Frauen bei der Unternehmensgründung.
