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Beziehungsausgaben clever managen: Als Frau finanziell unabhängig sein, gelingt auch in der Partnerschaft

In Österreich beträgt der Gender Pension Gap laut Statistik Austria aktuell 40,7 Prozent. Frauen erhalten damit im Alter durchschnittlich nur 1.409 Euro brutto pro Monat, während Männer 2.374 Euro beziehen. Diese enorme Differenz ist mehr als eine statistische Randnotiz, sie betrifft Millionen Lebensentwürfe. Wie kann finanzielle Unabhängigkeit in Partnerschaften gelingen, wenn strukturelle Unterschiede so groß sind? Und was bedeutet das für Frauen, die zugleich Liebe leben und Sicherheit für die Zukunft wollen?

Romantische Wertanlagen

Romantische Wertanlagen

Liebe zeigt sich oft in Geschenken, doch nicht jedes Präsent hat auch Bestand. Blumen welken, Reisen verfliegen und Technik verliert schnell an Glanz. Manche Investitionen jedoch verbinden Romantik mit langfristigem Wert. Genau darin liegt die Idee der romantischen Wertanlagen.

Ein Beispiel sind Eheringe aus Gold und Platin, die sowohl symbolische Bedeutung tragen als auch materiellen Bestand sichern. Sie erinnern täglich an ein Versprechen und bewahren gleichzeitig einen Edelmetallwert, der auch nach Jahrzehnten Bestand hat. Schmuck in dieser Form ist nicht nur ein Ausdruck von Zuneigung, sondern auch ein Stück finanzieller Vernunft.

Finanzielle Bildung ist echte Selbstverteidigung

Komplexe Begriffe wie Fonds, ETFs oder private Altersvorsorge schrecken viele ab. Doch genau hier entscheidet sich Unabhängigkeit. Laut OECD-Studie 2023 schneiden Frauen in Finanzkompetenz-Tests im Durchschnitt schwächer ab als Männer, obwohl sie im Alltag häufig das Haushaltsbudget verwalten. Das zeigt: Bildung ist der Schlüssel. Ob durch Fachbücher, Podcasts oder Kurse, jede Investition in Wissen zahlt sich aus. Wer Finanzbegriffe versteht, erkennt Risiken, Chancen und Fallstricke.

Mit kluger Kontotrennung sparen: So gelingt Frauen finanzielle Freiheit trotz kleiner Beträge

Ein gemeinsames Konto für Miete, Strom, Internet oder Lebensmitteleinkäufe sorgt für Übersicht und klare Strukturen. Niemand muss ständig nachrechnen, wer was bezahlt hat. Gleichzeitig bleiben eigene Konten wichtig, weil sie Freiheit geben. Jede Frau sollte sich bewusst einen finanziellen Bereich sichern, über den nur sie verfügt. Das eigene Konto ist nicht Symbol von Misstrauen, sondern Ausdruck von Unabhängigkeit. Gerade wenn Einkommen unterschiedlich hoch sind, verhindert diese Trennung Spannungen.

Viele Frauen glauben, dass Sparen nur mit hohen Summen funktioniert. Doch der Zinseszinseffekt beweist das Gegenteil. Wer etwa 50 Euro im Monat beiseitelegt, hat nach zehn Jahren bei einer moderaten Verzinsung von 3 Prozent bereits rund 7.000 Euro angespart. Selbst 20 Euro monatlich summieren sich in einem Jahrzehnt auf knapp 2.700 Euro, ohne dass große Opfer nötig sind.

Strategien für mehr Unabhängigkeit

Automatische Überweisungen auf ein Tagesgeld- oder Sparkonto nehmen die Hürde der Disziplin. Das Geld ist „weg“, bevor es für Konsum zur Verfügung steht. Noch besser wirkt es, wenn Paare diese Rücklagen aktiv in ihre Finanzgespräche einbeziehen. Während das gemeinsame Konto für Stabilität sorgt, stärkt das eigene Konto Selbstbestimmung.

Investieren statt nur sparen

Wer ein kleines Polster aufgebaut hat, sollte den nächsten Schritt gehen: investieren. Schon mit 25 Euro pro Monat lassen sich ETF-Sparpläne eröffnen, die breit gestreut sind und langfristig höhere Renditen bieten. Laut Deutscher Bundesbank erzielen Haushalte mit regelmäßigem Wertpapier-Sparen über 15 Jahre im Schnitt 3 bis 5 Prozent Rendite pro Jahr. Für Frauen bedeutet das: Auch kleine Beträge können spürbar zur Altersvorsorge beitragen, wenn sie klug eingesetzt werden.

Faire Aufteilung verhindert finanzielle Abhängigkeit

Faire Aufteilung verhindert finanzielle Abhängigkeit

Frauen übernehmen in Österreich unverhältnismäßig viel unbezahlte Arbeit – und zahlen dafür später einen Preis. Laut Statistik Austria verbringen Frauen im erwerbsfähigen Alter durchschnittlich 57 % ihrer Zeit mit unbezahlter Sorgearbeit wie Haushalt, Kinderbetreuung oder Pflege, während Männer nur etwa 43 % ihrer Zeit dafür aufwenden. In Haushalten mit Kindern wächst die Belastung der Frauen weiter: Sie leisten dort täglich 2 Stunden und 41 Minuten mehr unbezahlte Arbeit als ihre Partner.

Eine frühzeitige Teilzeitstelle wirkt sich dramatisch auf die zukünftige Pension aus. Die Arbeiterkammer Wien weist darauf hin, dass ein Jahr Teilzeitarbeit im Ausmaß von 50 % die Pension um etwa 1 Prozent reduziert, und bei einer Erwerbsunterbrechung durch Kinderbetreuung oder pflegebedingte Auszeit sinkt die Pension um circa 2 Prozent.

In Summe bedeuten diese Alltagsentscheidungen massive finanzielle Folgen: Wenn Frauen wegen Care-Arbeit ihre Erwerbszeit reduzieren oder sogar ganz aussetzen, mindert das langfristig ihre Absicherung im Alter erheblich. Rechnet man alle unbezahlten Tätigkeiten zusammen, zeigt eine Analyse des Momentum Instituts, dass Frauen allein im Jahr 2022 etwa 57 Milliarden Euro entgangenes Einkommen generieren – das entspricht einem Plus von 13 Prozent des österreichischen Bruttoinlandsprodukts, wenn diese Arbeit tatsächlich vergütet gewesen wäre.

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