Wir Frauen sind auf dem Vormarsch in modernen Branchen wie der Technologie, dem Online Sektor, Nachhaltigkeit und der Medizin. Wir folgen aktuellen Trends und das weibliche Interesse am Unternehmertum wächst.
Eine paneuropäische Studie von UniCredit zeigt, dass wir Frauen in Österreich immer noch weniger verdienen als Männer. Frauen in der Unternehmensführung können dem entgegenwirken.
Gehaltsgefälle
Wir kommen weiter – doch angekommen sind wir noch nicht: Laut einem neuen Bericht zur Lohngleichheit von Ravio verdienen Frauen in der europäischen Tech-Industrie immer noch grob 25 Prozent weniger als Männer.
Bereinigt um Faktoren wie Rolle, Joblevel und Land beträgt das Gehaltsgefälle immer noch 2,5 Prozent.
Dies verdeutlicht das Problem der ungleichen Repräsentation von Frauen, insbesondere in höheren Positionen mit höheren Gehältern. Bei unseren europäischen Nachbarn stellt sich das wie folgt dar:
- Vereinigtes Königreich: Das Land hat die niedrigste bereinigte geschlechtsspezifische Lohnlücke, aber eine der höchsten unbereinigten Lohnlücken (31 Prozent). Frauen machen nur 39 Prozent der Belegschaft in der britischen Tech-Industrie aus, wobei nur 27 Prozent dieser Frauen in Führungspositionen arbeiten.
- Deutschland: Hier beträgt die unbereinigte Lohnlücke 26 Prozent, obwohl die bereinigte Lohnlücke in typischen Männerdomänen wie dem Ingenieurwesen nur 1,8 Prozent beträgt. Frauen machen 42 Prozent der deutschen Tech-Belegschaft aus, aber nur 20 Prozent sind in Führungspositionen.
- Frankreich: Trotz einer hohen Gesamtzahl von Frauen in der Tech-Industrie (fast die Hälfte) sind nur 15 Prozent von ihnen in Führungspositionen. Frankreich hat eine der höchsten bereinigten Lohnlücken (3,8 Prozent), was bedeutet, dass Männer für die gleiche Arbeit immer noch mehr bezahlt werden als Frauen.
Die Gender-Pay-Gap und Teilzeitarbeit führen dazu, dass wir stärker von Altersarmut betroffen sind. Frauen in Österreich verdienen 18,8 Prozent weniger brutto pro Stunde als Männer, was die geschlechtsspezifische Lohnlücke weit über dem EU-Durchschnitt liegen lässt.
Die Teilzeitquote bei Frauen lag 2022 bei 50,7 Prozent im Vergleich zu nur 12,6 Prozent bei Männern. Ist es also an der Zeit, selbst durchzustarten?
Unternehmertum: Innovation in modernen Sektoren
Österreich setzt sich aktiv dafür ein, Frauen im Bereich Innovation und Unternehmertum zu fördern.
Das österreichische Patentamt hat mehrere Initiativen gestartet, um Frauen in der Innovation zu unterstützen, darunter das „Buddy for Her“-Mentoring-Programm und spezielle Schulungsformate für geistige Eigentumsrechte versucht man hierzulande, die Beteiligung von Frauen zu erhöhen und unsere Erfindungen zu fördern.
Gerne sind wir in modernen Sektoren wie der Unterhaltungsbranche, Streaming und dem Influencertum, iGaming und sozialen Medien aktiv.
Diese Bereiche bieten vielfältige Möglichkeiten und beispielsweise der Boom der österreichischen Online Casinos hat gerade erst gestartet, wobei der Anteil an Spielerinnen ebenfalls wächst.
Auch Frauen nutzen diese Plattformen als berufliche Chance, um innovative Geschäftsmodelle im Glücksspielsektor zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen. Professionelle Karrieren als Entwicklerinnen, Content Creator oder Gamerinnen sind heute keine Seltenheit.
In sozialen Medien und auf Streaming-Plattformen setzen wir ebenfalls Trends, kreieren attraktive Inhalte und bauen beeindruckende Communities auf.
Frauen, die in diesen Bereichen aktiv sind, tragen zur Diversifizierung der Wirtschaft bei und zeigen, dass finanzielle Kompetenz und unternehmerischer Erfolg keine Frage des Geschlechts sind.
In den letzten Jahren sind bemerkenswerte Fortschritte, auch im Bereich der Start-ups gemacht worden.
Beispiele wie der Horizon Capital Growth Fund IV und der Mirova Gigaton Fund zeigen, dass wir nicht nur in traditionellen Sektoren und der Unterhaltungsbranche, sondern auch in der Technologie und im Klimaschutz zunehmend Präsenz zeigen.
Förderung durch die EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) setzt sich für die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und die wirtschaftliche Stärkung von Frauen ein.
Im Jahr 2023 finanzierte die EIB 63 Projekte mit insgesamt 5,8 Milliarden Euro, darunter 3,4 Milliarden Euro innerhalb der EU und 2,4 Milliarden Euro weltweit.
Diese Projekte unterstützen unseren Zugang zu Finanzierungen und fördern geschlechtergerechte Projekte in verschiedenen Sektoren wie der Bioökonomie, dem digitalen Bereich, der Energie, der Gesundheit, der Mobilität und der städtischen Entwicklung.
Die EIB finanzierte 31 Projekte mit insgesamt 650,8 Millionen Euro zur Unterstützung von Unternehmerinnen und frauengeführten Unternehmen. Diese Projekte zielten darauf ab, die finanziellen Barrieren für uns Frauen zu überwinden.
Die EIB fördert auch geschlechtergerechte Klima- und Umweltschutzprojekte.
Der Mirova Gigaton Fund, beispielsweise ein 500 Millionen Dollar schwerer Schuldenfonds, investiert in kleine und mittlere Unternehmen, die saubere Energie in Schwellenländern bereitstellen.
Ein weiteres Beispiel ist die Finanzierung von Projekten zur Verbesserung der Infrastruktur und der Sicherheit im öffentlichen Verkehr in Städten wie Barcelona.
Im Gesundheits- und Pflegesektor finanzierte die EIB acht Projekte zur Reduzierung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten und zur Entwicklung neuer Therapien und Technologien.
Ein Beispiel ist das polnische Unternehmen SDS Optic, das eine Plattform zur Krebsdiagnose und -überwachung entwickelt.
Fazit zu Unternehmertum
Trotz vieler Herausforderungen gibt es doch auch reichlich Unterstützung, die Frauen den Zugang zu Finanzierungen erleichtern und geschlechtergerechte Projekte fördern.
Unser Aufstieg in der Technologiebranche sowie in modernen Sektoren ist unaufhaltsam.